Fallbeispiele aus der Homöopathie

Patientenfälle 1-4

Patient 1 «Diagnose rezidivierende Otitis media»

Die Mutter betritt mit ihrem fast 3-jährigen Sohn Sven das Sprechzimmer des Homöopathen. Der Junge ist für sein Alter schon grossgewachsen, jedoch auffallend dünn. Die Mutter erzählt dem Homöopathen, dass ihr Sohn immer wieder unter Mittelohrentzündungen (Otitis media) leidet. Allein in diesem Jahr musste der Junge deswegen schon viermal zum Arzt. Er bekam jeweils Antibiotika verschrieben, worauf sich die Beschwerden besserten. Allerdings ist der Mutter aufgefallen, dass der Junge die Antibiotikamedikamente immer schlechter vertragen hat. Während der antibiotischen Behandlung litt er jeweils unter Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfen und Durchfall. Im Anschluss an die letzte Behandlung trat zusätzlich eine Pilzinfektion im Mund auf. Die Mutter findet, dass der Junge in diesem Jahr mit seiner Entwicklung stark in Rückstand geraten ist. Er kämpfte auch immer wieder mit Infekten der oberen Atemwege, welche nie ganz ausheilen konnten.
In der homöopathischen Anamnese wurde der Junge – natürlich zum Teil mit Hilfe seiner Mutter – nach seiner Entwicklung, nach seinem Verhalten und nach seinen Interessen und Vorlieben befragt. Insbesondere erkundigt sich der Therapeut nach der Familienanamnese, also nach den Krankheiten, die im Bereich der Familie aufgetreten sind. Auch eine Untersuchung des Hals-Nasen-Ohrenbereiches erfolgte. Nach eingehendem Studium der Daten verschreibt der Homöopath dem Jungen eine einzige Arznei. Der Therapeut macht die Mutter darauf aufmerksam, dass nach der Arzneimitteleinnahme als Reaktion noch ein weiteres Mal eine Mittelohrentzündung auftreten kann. Sollte dies der Fall sein, so ist es wichtig, dass sie sich mit dem Jungen sofort beim Homöopathen meldet. Nach 2 Wochen ruft die Mutter den Homöopathen an und bekommt sofort einen Termin für eine Notfallkonsultation mit dem Jungen. Die folgende Untersuchung ergibt die typischen Anzeichen einer leichten Mittelohrentzündung. Der Therapeut verschreibt dem Jungen homöopathische Tropfen. Weiter empfiehlt er Zwiebelwickel auf das erkrankte Ohr, sowie viel Tee zu trinken und natürlich Bettruhe. Die Mutter fragt, ob sie dem Jungen auch abschwellende Nasentropfen verabreichen dürfe, mit denen sie gute Erfahrungen gemacht habe. Nach einem kurzen Blick auf die Packungsbeilage des Medikamentes stimmt der Homöopath zu. Es wird eine tägliche Rückmeldung über den Krankheitsverlauf sowie ein Kontrolltermin in zwei Tagen vereinbart. Die Mittelohrentzündung erweist sich in der Folge nur als leichte Infektion und nach 3 Tagen ist der Junge beschwerdefrei.
Es sind mittlerweile mehr als 2 Jahren seit der Behandlung vergangen und der Junge hat nie mehr Mittelohrentzündung gehabt. Die Mutter ist sehr dankbar, aber sie ist auch begeistert über den enormen Entwicklungsschub, den der Junge nach der konstitutionellen homöopathischen Behandlung gemacht hat.

Homöopathische Kurzanalyse

Rezidivierende Mittelohrentzündungen sind oft ein Grund für einen Besuch beim Homöopathen. Die schulmedizinische Behandlung beinhaltet leider immer noch den – zu raschen – Griff zum Antibiotikum, auch wenn dies in letzter Zeit eher zurückhaltender geschieht. Grundsätzlich gesehen ist ein Antibiotikum zur Behandlung einer Mittelohrentzündung nur in wenigen Fällen wirklich notwendig. In diesen Fällen ist es jedoch wichtig und kann lebensgefährliche bakterielle Superinfektionen wie zum Beispiel Meningitiden vermeiden. Doch wird Antibiotika zu oft quasi vorbeugend verschrieben. Da die Wirkung eines Antibiotikums darin besteht Bakterien abzutöten, werden bei jeder Behandlung auch nützliche Bakterien zum Beispiel im Magen-, Darmbereich oder auf Haut und Schleimhaut vernichtet. Weiter erfolgt mit jeder Behandlung eine Schwächung des Immunsystems. Weitere Komplikationen können das Auftreten von Allergien oder die Bildung von Resistenzen sein. Antibiotika kann Leben retten, nur wird es zu viel, zu oft und zu unüberlegt verschrieben.
Homöopathisch gesehen hat das Auftreten von immer wieder auftretenden Mittelohrentzündungen einen tieferen Grund. Die wirklichen Ursachen hierfür sind meist nicht in den Viren- und Bakterienpopulationen zu suchen, sie sind vielmehr der Ausdruck einer genetischen Disposition, im homöopathischen Fachjargon auch miasmatische Belastung genannt. (Dies ist grundsätzlich nichts Schlimmes, wir alle Menschen haben unsere eigene, individuelle genetische Disposition) Die konstitutionelle Behandlung eines Patienten mit einer miasmatischen Belastung erfolgt nicht während einer akuten Entzündung, sondern zu einem beschwerdefreien Zeitpunkt. Als Reaktion auf diese konstitutionelle Behandlung tritt oft die Mittelohrentzündung noch ein letztes Mal auf. Bei diesem letzten Auftreten ist eine engmaschige Betreuung des Patienten unerlässlich. Je nach Verlauf der Beschwerden kann auch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Kinderarzt angezeigt sein.

 

Patient 2 «Migräne»

Eine 30-jährige Ärztin, welche seit dem Beginn ihrer Studienzeit unter Migräne leidet, sucht den Homöopathen auf. Sie leidet unter heftigen Migräneattacken, welche bis zu 10x im Monat auftreten. Die Anfälle dauern jeweils etwa 6-8 Stunden. Gleich nach der Begrüssung hält die junge Ärztin folgendes fest: „Als überzeugte Schulmedizinerin habe ich zwar Mühe mit der Homöopathie. Als mir meine Schwester, die auch unter Migräne leidet, erzählte, dass sie deswegen einen Homöopathen aufgesucht hat, habe ich sie zuerst belächelt. Doch wie sie mir mitteilte, haben ihre Migräneanfälle seitdem in der Intensität und Häufigkeit stark abgenommen. Deswegen möchte ich es trotzdem mal versuchen, obwohl ich eigentlich nicht so recht daran glaube.
Auch in diesem Fall erfolgte eine eingehende Patientenanamnese, in der die Patientin nebst der persönlichen Anamnese auch über die genauen Symptome ihrer Kopfschmerzen, über eventuelle Vorboten der Migräneanfälle und über die Auftretenshäufigkeit befragt wurde. Nach einer Analyse und Repertorisation des Falles wurde für die Patientin die indizierte Arznei verschrieben und ein Kontrolltermin in 6 Wochen vereinbart.
Beim Kontrolltermin zeigte sich die Patientin überrascht über die Wirkung der homöopathischen Arznei. Sie erzählte von sich aus vor allem über Veränderungen, die mit ihrer mentalen Verfassung zu tun haben. Sie habe in dieser kurzen Zeit sehr viel angepackt in ihrem Leben und vieles erledigt, dass sie viele Jahre lang vor sich her geschoben habe. Auf ihre Migräne angesprochen, sagt die Patientin, dass sie noch einmal eine besonders heftige Migräneattacke gehabt habe. Seitdem habe sie nur noch zwei weitere Male leichte Migräneanfälle gehabt. Diese seien aber in Bezug auf die Intensität um mehr als 50 % milder gewesen und sie habe das erste Mal seit vielen Jahren keine Schmerztabletten mehr gebraucht. Die Patientin ist zum Zeitpunkt dieser Publikation noch in Behandlung. Der Verlauf ist nach wie vor sehr gut.

Homöopathische Kurzanalyse

Die homöopathische Behandlung von Migräne zeigt in der Praxis oft sehr gute Erfolge. Migräneanfälle treten oft familiär gehäuft auf. Auch dieser Umstand ist bei der Behandlung zu berücksichtigen. Im weiteren Verlauf der Behandlung von Patienten mit Migräne besteht auch die Gefahr von Rückfällen. Bei erneut auftretender Migräne ist es besonders wichtig, dass der behandelnde Therapeut die Patientin gut kennt und auch Veränderungen auf der mentalen Ebene wahrnehmen kann.

 

Patient 3 «Heuschnupfen und Asthma»

Eine 22-jährige Patientin sucht den Homöopathen auf. Sie hat seit ihrer Pubertät immer wieder unter Heuschnupfen gelitten. Jedes Frühjahr traten bei ihr während einigen Wochen typische Heuschnupfensymptome wie Niesen, Nasenjucken und tränende Augen auf. Zuerst hat sie diese mit diversen naturheilkundlichen und homöopathischen Mitteln behandelt. Im Laufe der Zeit sind die Beschwerden jedoch immer stärker geworden. Die Patientin hat sich dann in der Folge durch ihren Hausarzt mit Antihistaminika und Kortison behandeln lassen. Seit zwei Jahren ist nun zusätzlich Asthma bei der Patientin aufgetreten.

Homöopathische Kurzanalyse

Die Patientin hat ihre Heuschnupfensymptome seit Jahren zuerst selbst behandelt und später behandeln lassen. In der Folge ist Asthma aufgetreten. Für den Klassischen Homöopathen stellt dieser Verlauf keine Überraschung dar. Durch die permanente Unterdrückung der äusseren, reizenden Symptome, welche auch eine Ausscheidungsmöglichkeit des Körpers darstellen, sind die Symptome von aussen nach innen gewandert. Das Problem wurde verlagert. Solch eine Verlagerung oder Unterdrückung kann durch eine länger andauernde Behandlung mit Medikamenten – auch mit homöopathischen – verursacht werden, wenn diese nur auf die Körperperipherie, also auf die äusseren Symptome wirken.
Im vorliegenden Fall ist eine konstitutionelle homöopathische Therapie angezeigt. In der konstitutionellen Behandlung kann die empfindliche Grundkonstitution der Patientin behandelt werden. Die Heilung der Beschwerden geschieht auch von innen nach aussen. Zuerst wird also das Asthma besser werden und erst später der Heuschnupfen.

 

Patient 4 «Depressionen, Schlafstörungen und Bruxismus»

Eine 50-jährige Frau sucht den Homöopathen auf. Seit einem Todesfall in der Familie ist sie nie mehr froh geworden. Sie macht sich ständig Selbstvorwürfe und ist überzeugt, dass sie diesen Todesfall hätte vermeiden können, wenn sie damals nur richtig reagiert hätte. Seitdem leidet sie unter Schlafstörungen und Depressionen. Seit 2 Monaten ist neu Bruxismus (extrem starkes Zähneknirschen, das vor allem nachts auftritt) hinzugekommen. Bereits ist ein Zahn irreparabel beschädigt und muss ersetzt werden. Die Patientin ist hoffnungslos und hat das Gefühl immer tiefer in eine schlimme Situation zu schlittern. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes möchte ich hier nicht weiter auf Einzelheiten eingehen.

Homöopathische Kurzanalyse

Mit Hilfe der Klassischen Homöopathie lassen sich mentale oder psychische Erkrankungen gut behandeln. Im vorliegenden Fall war der Behandlungserfolg enorm schnell. Mitentscheidend waren der klar erkennbare Auslöser und die gute Mitarbeit der Patientin. Der Behandlungsfortschritt kann unterschiedlich sein und ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Wichtig sind beispielsweise die momentane Lebenssituation, oder wie lange das Ereignis zurückliegt und welches Grundnaturell der Mensch hat. Veränderungen brauchen manchmal Zeit und jeder Mensch hat sein individuelles Tempo dafür.

 

Anmerkung: Alle Fallbeispiele wurden verändert und anonymisiert um keine Hinweise auf die behandelten Patienten zu ermöglichen. Zusätzlich wurden die betroffenen Personen um die Erlaubnis für die Publikation auf der Website angefragt.

Patientenfälle 1-4

Patient 1 «Diagnose rezidivierende Otitis media»

Die Mutter betritt mit ihrem fast 3-jährigen Sohn Sven das Sprechzimmer des Homöopathen. Der Junge ist für sein Alter schon grossgewachsen, jedoch auffallend dünn. Die Mutter erzählt dem Homöopathen, dass ihr Sohn immer wieder unter Mittelohrentzündungen (Otitis media) leidet. Allein in diesem Jahr musste der Junge deswegen schon viermal zum Arzt. Er bekam jeweils Antibiotika verschrieben, worauf sich die Beschwerden besserten. Allerdings ist der Mutter aufgefallen, dass der Junge die Antibiotikamedikamente immer schlechter vertragen hat. Während der antibiotischen Behandlung litt er jeweils unter Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfen und Durchfall. Im Anschluss an die letzte Behandlung trat zusätzlich eine Pilzinfektion im Mund auf. Die Mutter findet, dass der Junge in diesem Jahr mit seiner Entwicklung stark in Rückstand geraten ist. Er kämpfte auch immer wieder mit Infekten der oberen Atemwege, welche nie ganz ausheilen konnten.
In der homöopathischen Anamnese wurde der Junge – natürlich zum Teil mit Hilfe seiner Mutter – nach seiner Entwicklung, nach seinem Verhalten und nach seinen Interessen und Vorlieben befragt. Insbesondere erkundigt sich der Therapeut nach der Familienanamnese, also nach den Krankheiten, die im Bereich der Familie aufgetreten sind. Auch eine Untersuchung des Hals-Nasen-Ohrenbereiches erfolgte. Nach eingehendem Studium der Daten verschreibt der Homöopath dem Jungen eine einzige Arznei. Der Therapeut macht die Mutter darauf aufmerksam, dass nach der Arzneimitteleinnahme als Reaktion noch ein weiteres Mal eine Mittelohrentzündung auftreten kann. Sollte dies der Fall sein, so ist es wichtig, dass sie sich mit dem Jungen sofort beim Homöopathen meldet. Nach 2 Wochen ruft die Mutter den Homöopathen an und bekommt sofort einen Termin für eine Notfallkonsultation mit dem Jungen. Die folgende Untersuchung ergibt die typischen Anzeichen einer leichten Mittelohrentzündung. Der Therapeut verschreibt dem Jungen homöopathische Tropfen. Weiter empfiehlt er Zwiebelwickel auf das erkrankte Ohr, sowie viel Tee zu trinken und natürlich Bettruhe. Die Mutter fragt, ob sie dem Jungen auch abschwellende Nasentropfen verabreichen dürfe, mit denen sie gute Erfahrungen gemacht habe. Nach einem kurzen Blick auf die Packungsbeilage des Medikamentes stimmt der Homöopath zu. Es wird eine tägliche Rückmeldung über den Krankheitsverlauf sowie ein Kontrolltermin in zwei Tagen vereinbart. Die Mittelohrentzündung erweist sich in der Folge nur als leichte Infektion und nach 3 Tagen ist der Junge beschwerdefrei.
Es sind mittlerweile mehr als 2 Jahren seit der Behandlung vergangen und der Junge hat nie mehr Mittelohrentzündung gehabt. Die Mutter ist sehr dankbar, aber sie ist auch begeistert über den enormen Entwicklungsschub, den der Junge nach der konstitutionellen homöopathischen Behandlung gemacht hat.

Homöopathische Kurzanalyse

Rezidivierende Mittelohrentzündungen sind oft ein Grund für einen Besuch beim Homöopathen. Die schulmedizinische Behandlung beinhaltet leider immer noch den – zu raschen – Griff zum Antibiotikum, auch wenn dies in letzter Zeit eher zurückhaltender geschieht. Grundsätzlich gesehen ist ein Antibiotikum zur Behandlung einer Mittelohrentzündung nur in wenigen Fällen wirklich notwendig. In diesen Fällen ist es jedoch wichtig und kann lebensgefährliche bakterielle Superinfektionen wie zum Beispiel Meningitiden vermeiden. Doch wird Antibiotika zu oft quasi vorbeugend verschrieben. Da die Wirkung eines Antibiotikums darin besteht Bakterien abzutöten, werden bei jeder Behandlung auch nützliche Bakterien zum Beispiel im Magen-, Darmbereich oder auf Haut und Schleimhaut vernichtet. Weiter erfolgt mit jeder Behandlung eine Schwächung des Immunsystems. Weitere Komplikationen können das Auftreten von Allergien oder die Bildung von Resistenzen sein. Antibiotika kann Leben retten, nur wird es zu viel, zu oft und zu unüberlegt verschrieben.
Homöopathisch gesehen hat das Auftreten von immer wieder auftretenden Mittelohrentzündungen einen tieferen Grund. Die wirklichen Ursachen hierfür sind meist nicht in den Viren- und Bakterienpopulationen zu suchen, sie sind vielmehr der Ausdruck einer genetischen Disposition, im homöopathischen Fachjargon auch miasmatische Belastung genannt. (Dies ist grundsätzlich nichts Schlimmes, wir alle Menschen haben unsere eigene, individuelle genetische Disposition) Die konstitutionelle Behandlung eines Patienten mit einer miasmatischen Belastung erfolgt nicht während einer akuten Entzündung, sondern zu einem beschwerdefreien Zeitpunkt. Als Reaktion auf diese konstitutionelle Behandlung tritt oft die Mittelohrentzündung noch ein letztes Mal auf. Bei diesem letzten Auftreten ist eine engmaschige Betreuung des Patienten unerlässlich. Je nach Verlauf der Beschwerden kann auch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Kinderarzt angezeigt sein.

 

Patient 2 «Migräne»

Eine 30-jährige Ärztin, welche seit dem Beginn ihrer Studienzeit unter Migräne leidet, sucht den Homöopathen auf. Sie leidet unter heftigen Migräneattacken, welche bis zu 10x im Monat auftreten. Die Anfälle dauern jeweils etwa 6-8 Stunden. Gleich nach der Begrüssung hält die junge Ärztin folgendes fest: „Als überzeugte Schulmedizinerin habe ich zwar Mühe mit der Homöopathie. Als mir meine Schwester, die auch unter Migräne leidet, erzählte, dass sie deswegen einen Homöopathen aufgesucht hat, habe ich sie zuerst belächelt. Doch wie sie mir mitteilte, haben ihre Migräneanfälle seitdem in der Intensität und Häufigkeit stark abgenommen. Deswegen möchte ich es trotzdem mal versuchen, obwohl ich eigentlich nicht so recht daran glaube.
Auch in diesem Fall erfolgte eine eingehende Patientenanamnese, in der die Patientin nebst der persönlichen Anamnese auch über die genauen Symptome ihrer Kopfschmerzen, über eventuelle Vorboten der Migräneanfälle und über die Auftretenshäufigkeit befragt wurde. Nach einer Analyse und Repertorisation des Falles wurde für die Patientin die indizierte Arznei verschrieben und ein Kontrolltermin in 6 Wochen vereinbart.
Beim Kontrolltermin zeigte sich die Patientin überrascht über die Wirkung der homöopathischen Arznei. Sie erzählte von sich aus vor allem über Veränderungen, die mit ihrer mentalen Verfassung zu tun haben. Sie habe in dieser kurzen Zeit sehr viel angepackt in ihrem Leben und vieles erledigt, dass sie viele Jahre lang vor sich her geschoben habe. Auf ihre Migräne angesprochen, sagt die Patientin, dass sie noch einmal eine besonders heftige Migräneattacke gehabt habe. Seitdem habe sie nur noch zwei weitere Male leichte Migräneanfälle gehabt. Diese seien aber in Bezug auf die Intensität um mehr als 50 % milder gewesen und sie habe das erste Mal seit vielen Jahren keine Schmerztabletten mehr gebraucht. Die Patientin ist zum Zeitpunkt dieser Publikation noch in Behandlung. Der Verlauf ist nach wie vor sehr gut.

Homöopathische Kurzanalyse

Die homöopathische Behandlung von Migräne zeigt in der Praxis oft sehr gute Erfolge. Migräneanfälle treten oft familiär gehäuft auf. Auch dieser Umstand ist bei der Behandlung zu berücksichtigen. Im weiteren Verlauf der Behandlung von Patienten mit Migräne besteht auch die Gefahr von Rückfällen. Bei erneut auftretender Migräne ist es besonders wichtig, dass der behandelnde Therapeut die Patientin gut kennt und auch Veränderungen auf der mentalen Ebene wahrnehmen kann.

 

Patient 3 «Heuschnupfen und Asthma»

Eine 22-jährige Patientin sucht den Homöopathen auf. Sie hat seit ihrer Pubertät immer wieder unter Heuschnupfen gelitten. Jedes Frühjahr traten bei ihr während einigen Wochen typische Heuschnupfensymptome wie Niesen, Nasenjucken und tränende Augen auf. Zuerst hat sie diese mit diversen naturheilkundlichen und homöopathischen Mitteln behandelt. Im Laufe der Zeit sind die Beschwerden jedoch immer stärker geworden. Die Patientin hat sich dann in der Folge durch ihren Hausarzt mit Antihistaminika und Kortison behandeln lassen. Seit zwei Jahren ist nun zusätzlich Asthma bei der Patientin aufgetreten.

Homöopathische Kurzanalyse

Die Patientin hat ihre Heuschnupfensymptome seit Jahren zuerst selbst behandelt und später behandeln lassen. In der Folge ist Asthma aufgetreten. Für den Klassischen Homöopathen stellt dieser Verlauf keine Überraschung dar. Durch die permanente Unterdrückung der äusseren, reizenden Symptome, welche auch eine Ausscheidungsmöglichkeit des Körpers darstellen, sind die Symptome von aussen nach innen gewandert. Das Problem wurde verlagert. Solch eine Verlagerung oder Unterdrückung kann durch eine länger andauernde Behandlung mit Medikamenten – auch mit homöopathischen – verursacht werden, wenn diese nur auf die Körperperipherie, also auf die äusseren Symptome wirken.
Im vorliegenden Fall ist eine konstitutionelle homöopathische Therapie angezeigt. In der konstitutionellen Behandlung kann die empfindliche Grundkonstitution der Patientin behandelt werden. Die Heilung der Beschwerden geschieht auch von innen nach aussen. Zuerst wird also das Asthma besser werden und erst später der Heuschnupfen.

 

Patient 4 «Depressionen, Schlafstörungen und Bruxismus»

Eine 50-jährige Frau sucht den Homöopathen auf. Seit einem Todesfall in der Familie ist sie nie mehr froh geworden. Sie macht sich ständig Selbstvorwürfe und ist überzeugt, dass sie diesen Todesfall hätte vermeiden können, wenn sie damals nur richtig reagiert hätte. Seitdem leidet sie unter Schlafstörungen und Depressionen. Seit 2 Monaten ist neu Bruxismus (extrem starkes Zähneknirschen, das vor allem nachts auftritt) hinzugekommen. Bereits ist ein Zahn irreparabel beschädigt und muss ersetzt werden. Die Patientin ist hoffnungslos und hat das Gefühl immer tiefer in eine schlimme Situation zu schlittern. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes möchte ich hier nicht weiter auf Einzelheiten eingehen.

Homöopathische Kurzanalyse

Mit Hilfe der Klassischen Homöopathie lassen sich mentale oder psychische Erkrankungen gut behandeln. Im vorliegenden Fall war der Behandlungserfolg enorm schnell. Mitentscheidend waren der klar erkennbare Auslöser und die gute Mitarbeit der Patientin. Der Behandlungsfortschritt kann unterschiedlich sein und ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Wichtig sind beispielsweise die momentane Lebenssituation, oder wie lange das Ereignis zurückliegt und welches Grundnaturell der Mensch hat. Veränderungen brauchen manchmal Zeit und jeder Mensch hat sein individuelles Tempo dafür.

 

Anmerkung: Alle Fallbeispiele wurden verändert und anonymisiert um keine Hinweise auf die behandelten Patienten zu ermöglichen. Zusätzlich wurden die betroffenen Personen um die Erlaubnis für die Publikation auf der Website angefragt.

Lilium tigrinum «Tigerlilie»
Diese wunderschöne Pflanze mit ihren farbigen Blüten stammt ursprünglich aus China und Japan. Die Ursprungssubstanz der gleichnamigen homöopathischen Arznei stammt aus den frischen Blättern, dem Stengel und den Blüten dieser attraktiven Pflanze.

Lilium tigrinum «Tigerlilie»
Diese wunderschöne Pflanze mit ihren farbigen Blüten stammt ursprünglich aus China und Japan. Die Ursprungssubstanz der gleichnamigen homöopathischen Arznei stammt aus den frischen Blättern, dem Stengel und den Blüten dieser attraktiven Pflanze.