Fallbeispiele der Homöopathie

Patientenfälle 5-8

Patient 5 «Diagnose ADHS»

Ein 10-jähriges Mädchen kommt in Begleitung ihrer Mutter zur Konsultation beim Homöopathen. Das Mädchen leidet seit einigen Jahren unter zunehmenden Konzentrationsstörungen. In der Schule kann es dadurch viel Lernstoff nicht aufnehmen. Darüber hinaus wird sie vom kleinsten Geräusch sofort abgelenkt. Sie hat auch Mühe damit, ruhig zu sitzen und ist daher ständig in Bewegung. Nach verschiedenen Abklärungen beim Schulpsychologen, beim Arzt und Kinderpsychiater wurde vor kurzem die Diagnose ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) gestellt. Die Mutter wehrt sich gegen Ritalin als Medikamentation. Sie findet auch, dass ihre Tochter durch die vielen Abklärungen immer unsicherer und unruhiger geworden ist und ihr Selbstwertgefühl gelitten hat.

Homöopathische Kurzanalyse

Die geschilderten Symptome sind typisch für eine ADHS. In der schulmedizinischen Diagnostik wird gegenwärtig als Ursache für die ADHS eine genetisch bedingte neurobiologische Funktionsstörung postuliert. Die Definitionen haben sich jedoch in den letzten Jahren immer wieder verändert, die Behandlung mit Ritalin und seinen Nachahmerprodukten ist gleich geblieben. Das Krankheitsbild von ADHS wird von den Herstellern in geschickten Marketingstrategien sukzessive erweitert und der Umsatz boomt. Tatsache ist, dass die verwendetete Substanz Methylphenidat zu der Gruppe der Amphetamin-ähnlichen Substanzen gehört und per Definition eine Psychostimulanz ist. Methylphenidat wirkt psychoanaleptisch, d.h. anregend und aufregend. Methylphenida steigert kurzfristig die Leistungsfähigkeit. Warnsignale wie Muskelschmerz und Müdigkeit fehlen. Zudem hemmt Methylphenidat den Appetit und wirkt euphorisierend. Das behandelte Kind kann sich als Folge der Medikamentation in 50 -75 % der Fälle oft besser konzentrieren und mehr Schulstoff aufnehmen. Doch treten häufig eine Veränderung der Persönlichkeit, Schlafstörungen und als Nebenwirkung Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust auf. Nach meiner Überzeugung greift auch der grundsätzliche Therapieansatz mit Ritalin zu kurz. Die verwendeten Substanzen können die Beschwerden der Kinder nicht heilen, sie unterdrücken lediglich die Symptome und verändern die Persönlichkeit. Doch was ist in einigen Jahren, im Studium, in der Lehre und später im Berufsleben und in der Partnerschaft? Ritalin-Therapie ein Leben lang?
Der Ansatz der homöopathischen Therapie ist – wie wir mittlerweile wissen – tiefer und bezieht sich auf den ganzen Menschen. Im vorliegenden Fall konnte auf Ritalin und auf sonstige Medikamente verzichtet werden. Durch die homöopathische Therapie wurde das Mädchen sukzessive zentrierter und erlangte wieder ein gesundes Selbstbewusstsein. Es veränderte sich von innen heraus und machte einen Entwicklungsschub. Die Konzentrationsfähigkeit ist erheblich besser geworden. Durch zusätzliche sportliche Aktivität und einen Eintritt in einen Sportverein hat sich auch die früher vorhandene Unruhe erheblich verbessert.

 

Patient 6 «Hexenschuss»

Ein 50-jähriger Mann meldete sich für einen möglichst schnellen Termin beim Homöopathen an. Bei der Konsultation machte der Patient einen mitgenommenen Eindruck. Bei der kleinsten Bewegung stöhnte der er vor Schmerzen auf und dunkle Ringe unter den Augen zeugten von chronischem Schlafmangel. Der Patient machte folgende Angaben: «Der Hexenschuss ist auf einer anstrengenden Bergtour vor fast 3 Wochen aufgetreten. Wir mussten wegen schlechten Wetters und einem Kälteeinbruch im Gebirge die Tour abbrechen und so schnell wie möglich zum Ausgangspunkt zurückkehren. Fast am Ende des Abstieges ist mir dann ein Missgeschick passiert. Ich rutschte auf dem losen Untergrund kurz aus, konnte mich aber im letzten Moment noch vor einem Sturz retten. Dabei ist es mir aber regelrecht in den Rücken geschossen, an eine Fortsetzung des Abstieges war nicht mehr zu denken. Seitdem leide ich unter extremen Schmerzen im Bereich des unteren Rückens. Auch nachts kann ich vor lauter Schmerzen kaum schlafen. Ich war deswegen schon mehrmals beim Arzt, der mir Spritzen verabreichte. Diese haben aber nur 1-2 Tage genutzt, danach waren die Schmerzen wieder unverändert. Auch eine Behandlung mit Akupunktur brachte gleiche Resultate.»
Diesmal war die Anamnese nur kurz. Der Homöopath fragte noch die genauen Symptome der Beschwerden ab. Zusätzlich erkundigte er sich auch nach einigen persönlichen Belangen. Der Homöopath verordnete 3 Dosen einer homöopathischen Arznei. Die erste Dosis sollte der Patient sofort einnehmen, die zweite gleich am nächsten Morgen und die Dritte je nach Fallverlauf. Zusätzlich musste ihm der Patient noch am gleichen Abend und am nächsten Vormittag telefonisch berichten. Beim ersten Bericht am Abend sprach der Mann von einer grossen Müdigkeit, die er verspürte. Die Schmerzen hätten sich verändert, sie seinen nun dumpfer und weniger ausstrahlend als zuvor. Beim nächsten Telefonat am Vormittag des nächsten Tages war der Patient begeistert: «Ich habe das erste Mal seit Wochen wieder eine Nacht durchschlafen können. Die Schmerzen sind seit heute Vormittag um mehr ¾ zurückgegangen.» Nach zwei weiteren Tagen war der Patient ohne weitere Behandlung schmerzfrei.

Homöopathische Kurzanalyse

Hexenschuss, Ischialgie, Muskelschmerzen oder auch Schmerzen nach Verletzungen der Nerven durch Einklemmungen oder nach zahnärztlichen Behandlungen lassen sich mit Klassischer Homöopathie sehr gut behandeln. In solchen akuten oder subakuten Fällen sind keine langen Anamnesen erforderlich und die Wirkung der Arznei ist oft sehr schnell. Der vorliegende Fall ist dafür ein typisches Beispiel aus der Praxis.

 

Patient 7 «Verdachtsdiagnose juvenile Arthrose»

Ein 25-jähriger Mann stellt sich dem Homöopathen vor. Er leidet seit über 6 Jahren an Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparates. Die Beschwerden äusseren sich in Bewegungseinschränkungen und Dauerschmerzen, welche bei körperlicher Belastung stark zunehmen. Schulmedizinisch konnte bis anhin keine klare Diagnose gestellt werden. Als Verdachtsdiagnose wird eine „juvenile idiopathische Arthritis“ vermutet (eine schon in Jugendjahren auftretende Gelenksentzündung unbekannter Herkunft). Die verordnete Therapie in Form von Antirheumatika und Physiotherapie zeigte keine signifikante Wirkung.
Der Homöopath macht eine detaillierte Fallaufnahme. Ihn interessieren nicht nur die Symptome der Beschwerden. Er fragt eingehend nach der Lebenssituation beim ersten Auftreten der Beschwerden, nach seinen momentanen Lebensumständen, nach seinen Vorlieben und Eigenschaften. Insbesondere erkundigt er sich nach der Familienanamnese, also nach den Krankheiten, die im Bereich der Familie aufgetreten sind. Er verschreibt dem Patienten nach eingehendem Studium der Daten eine einzige Arznei.
Der Patient erscheint locker und gut gelaunt zur Konsultation. Strahlend erzählt er dem Homöopathen, dass seine Beschwerden um mehr als 80 % verschwunden sind. Der Therapeut gibt eingehende Informationen zur Art der Erkrankung sowie genaue Instruktionen in Bezug auf die Ernährung und auf den Genuss von Alkohol und Nikotin. Beim nächsten Kontrolltermin sind die Beschwerden wieder stärker vorhanden. An die Instruktionen des Homöopathen hat sich der Patient leider nicht gehalten, er möchte seine Lebensweise nicht umstellen und sein Leben geniessen. Die darauffolgenden Termine erfolgen ähnlich, wobei die Beschwerden sich nach der homöopathischen Arznei meist kurz bessern, sich später aber immer wieder verschlechtern.

Homöopathische Kurzanalyse

Wenn entzündliche Erkrankungen im Bereich des Bewegungsapparates bereits im Jugend- oder im jungen Erwachsenenalter auftreten, so muss sich der homöopathische Therapeut im Klaren sein, dass die Behandlung Zeit braucht. Auch bei raschen Behandlungsfortschritten ist auch mit Rückschlägen zu rechnen. Im vorliegenden Fall sind entzündliche und rheumatoide Erkrankungen im Bereich des Bewegungsapparates jeweils bei beiden Eltern- und Grosselternteilen aufgetreten. Es liegt also eine sogenannte Prädisposition vor. Umso wichtiger für eine langfristig erfolgreiche Behandlung ist ein unbedingtes Mitmachen des Patienten. Dies betrifft vor allem die Ernährung und die Lebensweise. Hält sich der Patient nicht daran, so wird der Erfolg der Behandlung eingeschränkt.

 

Patient 8 «Schleudertrauma»

Ein knapp 40-jähriger Ingenieur mit der Diagnose Schleudertrauma infolge eines Autounfalls betritt das Sprechzimmer des Homöopathen. Der Unfall selbst liegt mehr als ein Jahr zurück. Umfangreiche – und teure – Untersuchungen wie Computertomographie, Magnetresonanztomographie und Skelettszintigraphie ergaben keine klaren Ergebnisse. Einzig eine leichte Diskushernie ohne sichere Nervenwurzelkompression im Bereich der Halswirbelsäule wurde erkannt. Die Beschwerden äussern sich in Form von Dauerkopf- und Nackenschmerzen, sowie in schweren Konzentrationsstörungen. Damit verbunden sind auch Sehstörungen, Probleme mit der Orientierung und eine extreme Leistungsschwäche. Bis zu seinem Unfall war der Patient beruflich sehr aktiv und in seiner Freizeit polysportiv tätig. Dem Patienten wurden bis anhin starke Schmerzmittel sowie Muskelrelaxantien verschrieben, welche die Beschwerden jedoch nur kurzfristig zu mildern vermochten.
Beim Homöopathietermin werden der Unfallhergang und die daraus resultierenden Beschwerden genau erörtert. Nach eingehender Anamnese des Patienten in Bezug auf seine Persönlichkeit, sein Verhalten, auf seine Vorlieben und Abneigungen, wird ihm eine Arznei verschrieben.
Beim Kontrolltermin zeigt sich ein erster Behandlungserfolg. Der Patient hat grosse Fortschritte in Bezug auf seine Konzentrationsfähigkeit gemacht. Die Schmerzen sind jedoch unverändert. Die homöopathische Behandlung wird fortgesetzt. Gesamthaft zieht sie sich über einen Zeitraum von rund 2 Jahren hin. Die Beschwerden bessern sich sukzessive. Heute ist der Patient völlig beschwerdefrei.

Homöopathische Kurzanalyse

Die Diagnose Schleudertrauma bedeutet für das Opfer oft ein Weg ins Ungewisse. Von einigen – aber nicht von allen – Schulmedizinern ins Lächerliche gezogen, ist nicht nur die Diagnosestellung, sondern auch die Behandlung der aus dem Unfall resultierenden Beschwerden schwierig. Priorität hat für den Homöopathen nicht die Diagnose, sondern die Art wie der Patient seine Beschwerden äussert. Die Individualität der Beschwerden, aber vor allem die Individualität des Patienten selbst sind die wichtigsten Parameter für die Wahl der Arznei.

 

Anmerkung: Alle Fallbeispiele wurden verändert und anonymisiert um keine Hinweise auf die behandelten Patienten zu ermöglichen. Zusätzlich wurden die betroffenen Personen um die Erlaubnis für die Publikation auf der Website angefragt.

Patientenfälle 5-8

Patient 5 «Diagnose ADHS»

Ein 10-jähriges Mädchen kommt in Begleitung ihrer Mutter zur Konsultation beim Homöopathen. Das Mädchen leidet seit einigen Jahren unter zunehmenden Konzentrationsstörungen. In der Schule kann es dadurch viel Lernstoff nicht aufnehmen. Darüber hinaus wird sie vom kleinsten Geräusch sofort abgelenkt. Sie hat auch Mühe damit, ruhig zu sitzen und ist daher ständig in Bewegung. Nach verschiedenen Abklärungen beim Schulpsychologen, beim Arzt und Kinderpsychiater wurde vor kurzem die Diagnose ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) gestellt. Die Mutter wehrt sich gegen Ritalin als Medikamentation. Sie findet auch, dass ihre Tochter durch die vielen Abklärungen immer unsicherer und unruhiger geworden ist und ihr Selbstwertgefühl gelitten hat.

Homöopathische Kurzanalyse

Die geschilderten Symptome sind typisch für eine ADHS. In der schulmedizinischen Diagnostik wird gegenwärtig als Ursache für die ADHS eine genetisch bedingte neurobiologische Funktionsstörung postuliert. Die Definitionen haben sich jedoch in den letzten Jahren immer wieder verändert, die Behandlung mit Ritalin und seinen Nachahmerprodukten ist gleich geblieben. Das Krankheitsbild von ADHS wird von den Herstellern in geschickten Marketingstrategien sukzessive erweitert und der Umsatz boomt. Tatsache ist, dass die verwendetete Substanz Methylphenidat zu der Gruppe der Amphetamin-ähnlichen Substanzen gehört und per Definition eine Psychostimulanz ist. Methylphenidat wirkt psychoanaleptisch, d.h. anregend und aufregend. Methylphenida steigert kurzfristig die Leistungsfähigkeit. Warnsignale wie Muskelschmerz und Müdigkeit fehlen. Zudem hemmt Methylphenidat den Appetit und wirkt euphorisierend. Das behandelte Kind kann sich als Folge der Medikamentation in 50 -75 % der Fälle oft besser konzentrieren und mehr Schulstoff aufnehmen. Doch treten häufig eine Veränderung der Persönlichkeit, Schlafstörungen und als Nebenwirkung Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust auf. Nach meiner Überzeugung greift auch der grundsätzliche Therapieansatz mit Ritalin zu kurz. Die verwendeten Substanzen können die Beschwerden der Kinder nicht heilen, sie unterdrücken lediglich die Symptome und verändern die Persönlichkeit. Doch was ist in einigen Jahren, im Studium, in der Lehre und später im Berufsleben und in der Partnerschaft? Ritalin-Therapie ein Leben lang?
Der Ansatz der homöopathischen Therapie ist – wie wir mittlerweile wissen – tiefer und bezieht sich auf den ganzen Menschen. Im vorliegenden Fall konnte auf Ritalin und auf sonstige Medikamente verzichtet werden. Durch die homöopathische Therapie wurde das Mädchen sukzessive zentrierter und erlangte wieder ein gesundes Selbstbewusstsein. Es veränderte sich von innen heraus und machte einen Entwicklungsschub. Die Konzentrationsfähigkeit ist erheblich besser geworden. Durch zusätzliche sportliche Aktivität und einen Eintritt in einen Sportverein hat sich auch die früher vorhandene Unruhe erheblich verbessert.

 

Patient 6 «Hexenschuss»

Ein 50-jähriger Mann meldete sich für einen möglichst schnellen Termin beim Homöopathen an. Bei der Konsultation machte der Patient einen mitgenommenen Eindruck. Bei der kleinsten Bewegung stöhnte der er vor Schmerzen auf und dunkle Ringe unter den Augen zeugten von chronischem Schlafmangel. Der Patient machte folgende Angaben: «Der Hexenschuss ist auf einer anstrengenden Bergtour vor fast 3 Wochen aufgetreten. Wir mussten wegen schlechten Wetters und einem Kälteeinbruch im Gebirge die Tour abbrechen und so schnell wie möglich zum Ausgangspunkt zurückkehren. Fast am Ende des Abstieges ist mir dann ein Missgeschick passiert. Ich rutschte auf dem losen Untergrund kurz aus, konnte mich aber im letzten Moment noch vor einem Sturz retten. Dabei ist es mir aber regelrecht in den Rücken geschossen, an eine Fortsetzung des Abstieges war nicht mehr zu denken. Seitdem leide ich unter extremen Schmerzen im Bereich des unteren Rückens. Auch nachts kann ich vor lauter Schmerzen kaum schlafen. Ich war deswegen schon mehrmals beim Arzt, der mir Spritzen verabreichte. Diese haben aber nur 1-2 Tage genutzt, danach waren die Schmerzen wieder unverändert. Auch eine Behandlung mit Akupunktur brachte gleiche Resultate.»
Diesmal war die Anamnese nur kurz. Der Homöopath fragte noch die genauen Symptome der Beschwerden ab. Zusätzlich erkundigte er sich auch nach einigen persönlichen Belangen. Der Homöopath verordnete 3 Dosen einer homöopathischen Arznei. Die erste Dosis sollte der Patient sofort einnehmen, die zweite gleich am nächsten Morgen und die Dritte je nach Fallverlauf. Zusätzlich musste ihm der Patient noch am gleichen Abend und am nächsten Vormittag telefonisch berichten. Beim ersten Bericht am Abend sprach der Mann von einer grossen Müdigkeit, die er verspürte. Die Schmerzen hätten sich verändert, sie seinen nun dumpfer und weniger ausstrahlend als zuvor. Beim nächsten Telefonat am Vormittag des nächsten Tages war der Patient begeistert: «Ich habe das erste Mal seit Wochen wieder eine Nacht durchschlafen können. Die Schmerzen sind seit heute Vormittag um mehr ¾ zurückgegangen.» Nach zwei weiteren Tagen war der Patient ohne weitere Behandlung schmerzfrei.

Homöopathische Kurzanalyse

Hexenschuss, Ischialgie, Muskelschmerzen oder auch Schmerzen nach Verletzungen der Nerven durch Einklemmungen oder nach zahnärztlichen Behandlungen lassen sich mit Klassischer Homöopathie sehr gut behandeln. In solchen akuten oder subakuten Fällen sind keine langen Anamnesen erforderlich und die Wirkung der Arznei ist oft sehr schnell. Der vorliegende Fall ist dafür ein typisches Beispiel aus der Praxis.

 

Patient 7 «Verdachtsdiagnose juvenile Arthrose»

Ein 25-jähriger Mann stellt sich dem Homöopathen vor. Er leidet seit über 6 Jahren an Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparates. Die Beschwerden äusseren sich in Bewegungseinschränkungen und Dauerschmerzen, welche bei körperlicher Belastung stark zunehmen. Schulmedizinisch konnte bis anhin keine klare Diagnose gestellt werden. Als Verdachtsdiagnose wird eine „juvenile idiopathische Arthritis“ vermutet (eine schon in Jugendjahren auftretende Gelenksentzündung unbekannter Herkunft). Die verordnete Therapie in Form von Antirheumatika und Physiotherapie zeigte keine signifikante Wirkung.
Der Homöopath macht eine detaillierte Fallaufnahme. Ihn interessieren nicht nur die Symptome der Beschwerden. Er fragt eingehend nach der Lebenssituation beim ersten Auftreten der Beschwerden, nach seinen momentanen Lebensumständen, nach seinen Vorlieben und Eigenschaften. Insbesondere erkundigt er sich nach der Familienanamnese, also nach den Krankheiten, die im Bereich der Familie aufgetreten sind. Er verschreibt dem Patienten nach eingehendem Studium der Daten eine einzige Arznei.
Der Patient erscheint locker und gut gelaunt zur Konsultation. Strahlend erzählt er dem Homöopathen, dass seine Beschwerden um mehr als 80 % verschwunden sind. Der Therapeut gibt eingehende Informationen zur Art der Erkrankung sowie genaue Instruktionen in Bezug auf die Ernährung und auf den Genuss von Alkohol und Nikotin. Beim nächsten Kontrolltermin sind die Beschwerden wieder stärker vorhanden. An die Instruktionen des Homöopathen hat sich der Patient leider nicht gehalten, er möchte seine Lebensweise nicht umstellen und sein Leben geniessen. Die darauffolgenden Termine erfolgen ähnlich, wobei die Beschwerden sich nach der homöopathischen Arznei meist kurz bessern, sich später aber immer wieder verschlechtern.

Homöopathische Kurzanalyse

Wenn entzündliche Erkrankungen im Bereich des Bewegungsapparates bereits im Jugend- oder im jungen Erwachsenenalter auftreten, so muss sich der homöopathische Therapeut im Klaren sein, dass die Behandlung Zeit braucht. Auch bei raschen Behandlungsfortschritten ist auch mit Rückschlägen zu rechnen. Im vorliegenden Fall sind entzündliche und rheumatoide Erkrankungen im Bereich des Bewegungsapparates jeweils bei beiden Eltern- und Grosselternteilen aufgetreten. Es liegt also eine sogenannte Prädisposition vor. Umso wichtiger für eine langfristig erfolgreiche Behandlung ist ein unbedingtes Mitmachen des Patienten. Dies betrifft vor allem die Ernährung und die Lebensweise. Hält sich der Patient nicht daran, so wird der Erfolg der Behandlung eingeschränkt.

 

Patient 8 «Schleudertrauma»

Ein knapp 40-jähriger Ingenieur mit der Diagnose Schleudertrauma infolge eines Autounfalls betritt das Sprechzimmer des Homöopathen. Der Unfall selbst liegt mehr als ein Jahr zurück. Umfangreiche – und teure – Untersuchungen wie Computertomographie, Magnetresonanztomographie und Skelettszintigraphie ergaben keine klaren Ergebnisse. Einzig eine leichte Diskushernie ohne sichere Nervenwurzelkompression im Bereich der Halswirbelsäule wurde erkannt. Die Beschwerden äussern sich in Form von Dauerkopf- und Nackenschmerzen, sowie in schweren Konzentrationsstörungen. Damit verbunden sind auch Sehstörungen, Probleme mit der Orientierung und eine extreme Leistungsschwäche. Bis zu seinem Unfall war der Patient beruflich sehr aktiv und in seiner Freizeit polysportiv tätig. Dem Patienten wurden bis anhin starke Schmerzmittel sowie Muskelrelaxantien verschrieben, welche die Beschwerden jedoch nur kurzfristig zu mildern vermochten.
Beim Homöopathietermin werden der Unfallhergang und die daraus resultierenden Beschwerden genau erörtert. Nach eingehender Anamnese des Patienten in Bezug auf seine Persönlichkeit, sein Verhalten, auf seine Vorlieben und Abneigungen, wird ihm eine Arznei verschrieben.
Beim Kontrolltermin zeigt sich ein erster Behandlungserfolg. Der Patient hat grosse Fortschritte in Bezug auf seine Konzentrationsfähigkeit gemacht. Die Schmerzen sind jedoch unverändert. Die homöopathische Behandlung wird fortgesetzt. Gesamthaft zieht sie sich über einen Zeitraum von rund 2 Jahren hin. Die Beschwerden bessern sich sukzessive. Heute ist der Patient völlig beschwerdefrei.

Homöopathische Kurzanalyse

Die Diagnose Schleudertrauma bedeutet für das Opfer oft ein Weg ins Ungewisse. Von einigen – aber nicht von allen – Schulmedizinern ins Lächerliche gezogen, ist nicht nur die Diagnosestellung, sondern auch die Behandlung der aus dem Unfall resultierenden Beschwerden schwierig. Priorität hat für den Homöopathen nicht die Diagnose, sondern die Art wie der Patient seine Beschwerden äussert. Die Individualität der Beschwerden, aber vor allem die Individualität des Patienten selbst sind die wichtigsten Parameter für die Wahl der Arznei.

 

Anmerkung: Alle Fallbeispiele wurden verändert und anonymisiert um keine Hinweise auf die behandelten Patienten zu ermöglichen. Zusätzlich wurden die betroffenen Personen um die Erlaubnis für die Publikation auf der Website angefragt.

Silicea terra, die sogenannte Kieselerde ist eine sehr tief und lange wirkende Arznei aus der Materia medica der Homöopathie. Man findet Kieselerde vor allem im Bergkristall, im Opal, im Onyx oder im Meersand.

Silicea terra, die sogenannte Kieselerde ist eine sehr tief und lange wirkende Arznei aus der Materia medica der Homöopathie. Man findet Kieselerde vor allem im Bergkristall, im Opal, im Onyx oder im Meersand.